Deathtale – Whole World Burns 4/6
Terrasound
Records
Bewertung: 4/6 -> Find ich gut!
Songs: 12
Spielzeit: 50:59
„Whole World
Burns“ bricht wie ein Feuersturm los und brennt sich direkt in
die Gehörgänge der ahnungslosen Zuhörer. Das Album galoppiert in
guter Thrash-Manier und wird von fetten Grooves untermauert.
Über diese Riffpakete schwirren und schweben Hooklines und
Gitarrensoli, die klar aufzeigen, dass die Jungs aus Wien ihr
Handwerk sicher beherrschen. Neben treibenden Songs gibt es
getragene Stücke mit akustischen Gitarren, die den
Opeth-Einfluss von Gitarrist Arian Rezaie an einigen Stellen
nicht verbergen können.
„Silent
Eulogy“ ist fast schon eine kleine Opeth-Hommage-Perle! Und
„Warpath“ sticht als wilde Mischung aus Thrash-Death-Metal sowie
dem unverwechselbarem Opeth-Sound hervor (da sei auch der dünne
Schlagzeugsound glatt verziehen). Cooler Song!
Deathtale
schlittern auf ihrem inzwischen zweiten Album zwischen
Thrash-Metal und Death-Metal, haben dabei aber noch nicht ihren
eigenen Sound gefunden. Und wer auf Bands wie Vader und
Testament abfährt, sollte – nein, der muss hier unbedingt
reinhören. Im Title-Track „Whole World Burns“ kommt auch etwas
Megadeth durch und als Schmankerl des Albums gibt es die schon
angesprochenen seichten Akustik-Parts. Mit „Everything Changes“
wird auch noch ein Song zum Besten geboten, der fast schon
gefährlich nah in die Schnulzen-Ballade-Ecke abdriftet.
Der einzige
wirkliche Minuspunkt der Scheibe ist der Gesangsstilmix, der
einfach zu breit gefächert ausfällt. Geboten werden stattliche
Growls und verschiedenste Shoutings und Gesänge, bei denen
allerdings der rote Faden bzw. der Wiedererkennungseffekt von
Sänger Patrick Pieler fehlt, da schnell der Eindruck entsteht,
dass sich diverse Sänger eifrig das Mikro hin und her reichen.
Das Stimmvolumen ist auf jeden Fall vorhanden, da wäre es
schade, die Stimme nicht als prägnantes Markenzeichen zu nutzen.
So nervig Besetzungswechsel in einer Band auch sein können,
Gitarrist Arian Rezai und Sänger Patrick Pieler sind ein
absoluter Zugewinn für Deathtale, die nun seit 2008 ihr Unwesen
treiben und sich aus der Thrashband „Demolition“ formierten.
„Whole World Burns“, das gerade erst im Februar 2016 erschienen
ist, offenbart sich als riesiger Schritt in die richtige
Richtung. Man darf auf das nächste Werk stark gespannt sein!